Privatisierung im Wassersektor: Entwicklungshilfe für transnationale Konzerne - Lösung der globalen Wasserkrise?
ffentliche Versorgungsunternehmen werden privatisiert, Multis übernehmen in immer mehr Ländern die Kontrolle über die Versorgung mit der lebenswichtigen Ressource Wasser.
Weltweit sind die globalen Wasserkonzerne wie Suez, Vivendi und Thames/RWE auf dem Vormarsch. Öffentliche Versorgungsunternehmen werden privatisiert, Multis übernehmen in immer mehr Ländern die Kontrolle über die Versorgung mit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Dieser Prozess wird von Weltbank und IWF, aber auch von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit politisch und finanziell massiv gefördert. Die Entwicklungspolitik begründet diese Unterstützung damit, dass durch die "Öffentlich-Private-Partnerschaft" Ziele wie Armutsminderung und Nachhaltigkeit besser erreicht werden. Die zentrale Fragestellung der neuen Studie ist, ob dieser Einsatz knapper öffentlicher Ressourcen für die Förderung privater Unternehmen gerechtfertigt ist. Es ist die bislang umfassendste Bestandsaufnahme der bisherigen Erfahrungen mit der Privatisierung im Wassersektor der Entwicklungsländer. Untersucht wird u.a.:
- die Rolle der Entwicklungsorganisationen bei der Privatisierung,
- die Strategie der Wasserkonzerne,
- die Auswirkungen für die Versorgung, v.a. der Armen,
- die Konsequenzen für die Regierungen und Gemeinden der Länder des Südens,
- der Beitrag zur Lösung der Wasserkrise.
Dabei weist das Arbeitspapier nach, dass die hochgesteckten Erwartungen der Entwicklungspolitik an die Privatisierung nicht erfüllt werden - ganz im Gegenteil: Notwendige Reformen und alternative, angepasste und kostengünstigere Lösungen werden verhindert. Damit leistet die Studie einen Beitrag zur Diskussion über die zukünftige Entwicklung im Wassersektor, die nicht zuletzt im Hinblick auf den Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im Herbst 2002 in Johannesburg an Aktualität und Brisanz gewinnt.
Autor: Uwe Hoering
Infos
- Authors:
- Typ: Sonstiges
- Language: German
- Categories: Weltbank & IWF
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