Fairer Einkauf für die Fairtrade-Town Berlin. Ramona Pop nimmt Unterschriften für einen faireren öffentlichen Einkauf entgegen
Rund 5 Milliarden Euro an Steuergeldern gibt das Land Berlin jedes Jahr für den öffentlichen Einkauf aus. Das heißt, es werden damit zum Beispiel öffentliche Plätze, Kindergärten oder Schulen sowie IT-Produkte oder Mittagessen für Mitarbeiter*innen von Senats- und Bezirksverwaltungen oder für Schulen und Krankenhäuser finanziert. Leider kommt es bei der Herstellung vieler dieser Produkte, welche eine unübersichtliche Lieferkette haben, zur Verletzung zentraler Menschen- und Arbeitsrechte. Zum Teil müssen sogar Kinder dafür arbeiten. Und auch hier vor Ort in Berlin werden nicht immer faire Löhne gezahlt. Genau das wollen die Unterzeichner*innen nicht mehr. Sie fordern: Berlin soll beim Einkauf Sozialstandards berücksichtigen und deren Einhaltung kontrollieren! Mit einem so großen Volumen hat die Stadt eine nicht zu unterschätzende Marktmacht, die es ihr ermöglicht unternehmerisches Handeln zu beeinflussen. So kann sich Berlin in der öffentlichen Beschaffung für gerechtere Arbeitsbedingungen weltweit einsetzen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für eine Stadt, die sich Fairtrade Town nennt.
Der Verein Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung e.V. setzt sich schon lange dafür ein und steht der öffentlichen Hand beratend zur Seite. Auch wenn einzelne Bezirke bereits Schritte in Richtung sozial verantwortliche Vergabe und Einkaufspraxis unternehmen, braucht es dennoch klare gesetzliche Vorgaben zur Berücksichtigung von fairen Arbeitsbedingungen bei allen Beschaffungsvorgängen. Zudem bedarf es einer zentralen Anlauf- und Beratungsstelle, die deren Einhaltung auch kontrolliert. Nur so kann eine flächendeckende Berücksichtigung von Sozialstandards und damit eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen erreicht werden. Das Berliner Vergabegesetz, über welches das geregelt ist, wird aktuell reformiert und laut Ramona Pop ist ein Ziel, dies durchzusetzen.
Wer mehr über das Thema erfahren möchte, kann dies auf www.fairbesserberlin.de.