Rohstoffgerechtigkeit

Sichtbare Zerstörung des Regenwalds für die Gewinnung metallischer Rohstoffe

Ob in Autos, Smartphones oder Kühlschränken - metallische Rohstoffe sind unsere täglichen Begleiter und wichtige Bausteine für unser derzeitiges Wirtschaftssystem. Die Nachfrage nach vielen Rohstoffen wie bspw. Kupfer, Nickel und Aluminium steigt. Die Bevölkerung in den Abbauregionen profitiert in der Regel jedoch nicht von ihrem Rohstoffreichtum. Vielmehr ist der Abbau von Rohstoffen häufig mit schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verknüpft: Kinderarbeit, Vertreibungen und Gewalt gegen Aktivist*innen gehören zur Tagesordnung, ebenso wie vergiftete Gewässer, Böden und die Zerstörung von Lebensräumen. Nicht zuletzt ist die energieintensive Metallproduktion ein wichtiger Treiber der Klimakrise. Globale Wertschöpfungsketten sind komplex und intransparent. Oftmals profitieren Unternehmen von schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen ökologischen Standards, meist ohne sich ernsthaft ihrer Verantwortung zu stellen.

Deutschland verbraucht im globalen Maßstab besonders viele Rohstoffe. Wenn überall auf der Welt so gewirtschaftet würde wie in Deutschland, bräuchte es drei Erden, um den Bedarf an Rohstoffen zu decken. Dabei werden ca. 99 % der bergbaulich gewonnenen Metalle aus dem Ausland importiert. Die Auswirkungen des zerstörerischen Bergbaus werden damit in andere Regionen ausgelagert.

Unser derzeitiger Rohstoffverbrauch ist nicht zukunftsfähig – wir brauchen dringend eine Rohstoffwende! Daher tritt WEED für eine Politik ein, die eine Verringerung des Rohstoffkonsums auf ein global gerechtes und ökologisch nachhaltiges Maß zum Ziel hat. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass die Rechte der Menschen in den Rohstoffabbaugebieten und der Schutz der Umwelt im Bergbausektor gestärkt werden. Darüber hinaus müssen handels- und investitionspolitische Instrumente so gestaltet werden, dass sich Länder des Globalen Südens aus der Rolle als billige Rohstofflieferanten befreien und die eigene Wirtschaft diversifizieren können.  

Unsere Forderungen

  • Verringerung des Rohstoffverbrauchs auf ein global gerechtes und ökologisch innerhalb planetarer Grenzen verträgliches Niveau
  • Stärkung der Kreislaufwirtschaft, u. a. durch ein Recht auf Reparatur
  • Verbindliche menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten für Unternehmen entlang globaler Wertschöpfungsketten
  • Schutz von Menschenrechten und Umwelt verbindlich in Handelspolitik und Außenwirtschaftsförderung verankern
  • Verzicht auf Tiefseebergbau und andere Risikotechnologien

Im Fokus

Viele alte und kaputte Handys

Rohstoffe für die Digitalisierung

Die Digitalisierung greift zunehmend in alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche ein. Mit ihr gehen neben bekannten Potenzialen auch viele Risken einher insbesondere durch den steigenden Bedarf an Rohstoffen.

Top-Ansicht von sehr vielen Neuwagen aus der Fabrik, die in die Welt exportiert werden

Automobilindustrie

Die Art und Weise, wie Mobilität in Deutschland organisiert wird, ist weder nachhaltig noch global gerecht. Die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in Deutschland konnten seit 1990 kaum gesenkt werden. Der Abschied vom Verbrennungsmotor  ist allein aus Gründen des Klimaschutzes dringend notwendig.

In der Salzwüste Salinas Grandes in Argentinien und vielen weiteren Orten führt Lithiumgewinnung zu Menschenrechtsverletzungen

Deutsche und europäische Rohstoffpolitik

Mit neuen Initiativen versuchen Deutschland und die EU die Versorgungssicherheit für die heimische Industrie zu sichern. Menschenrechte und Umweltstandards geraten dabei unter die Räder.

 

Aktuelle Publikationen Referat Rohstoffgerechtigkeit

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Anforderungen an NKWS

Forderungspapier: Impulse auf dem Weg zur NKWS

Gemeinsam mit zahlreichen Organisationen haben wir im Rahmen des Netzwerk Ressourcenwende Forderungen formuliert, wie die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) gestaltet werden muss, um eine wirksame Ressourcenwende zu erzielen.

Autor*innen:
Publikationsdatum : 09-2023


Dilemma der E-Mobilität

Das Dilemma der E-Mobilität

Risiken und Missstände im Rohstoffabbau für Lithium-Ionen-Batterien

Autor*innen: Anton Pieper, Lara Kauter
Publikationsdatum : 09-2023


Titelbild-rohstoffwende

Mit einer Rohstoffwende in eine nachhaltige Zukunft?

Das Handout erklärt die Hintergründe des metallischen Rohstoffverbrauchs niedrigschwellig und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie jede*r einen Beitrag zur Rohstoffwende leisten kann.

Autor*innen: Leonie Bröcheler
Publikationsdatum : 08-2023


Aktuelles

Fachdialog-umsteigen-bitte

Fachdialog: Umsteigen bitte! Faire Beschaffung von E-Fahrzeugen

Ein Dialog über Möglichkeiten der öffentlichen Hand, Verkehrs- und Ressourcenwende nachhaltiger zu gestalten.

Autor*innen: Anton Pieper, Verena Kröss
Datum der Veröffentlichung : 16.11.2023


Veranstaltung-giftiges-Gold

Giftiges Gold - Goldbergbau im bolivianischen Amazonasgebiet und die Rolle Europas

Bei der Veranstaltung diskutieren wir mit Expert:innen aus Bolivien, der BGR und der deutschen Zivilgesellschaft die Auswirkungen des Goldbergbaus im bolivianischen Amazonasgebiet und politische Handlungsoptionen in Europa.

Autor*innen: Johannes Peter
Datum der Veröffentlichung : 26.09.2023


Netzwerk-Ressourcenwende-Forderu

Forderungspapier: Impulse auf dem Weg zur NKWS

Gemeinsam mit zahlreichen Organisationen haben wir im Rahmen des Netzwerk Ressourcenwende Forderungen formuliert, wie die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) gestaltet werden muss, um eine wirksame Ressourcenwende zu erzielen.

Autor*innen: Johannes Peter
Datum der Veröffentlichung : 21.09.2023