E-Mobiliät auf dem Prüfstand - Sorgfaltspflichten in der E-Fahrrad-Branche
Mit der Veröffentlichung zeigen wir auf, dass die Branche bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten noch über enormes Entwicklungspotenzial verfügt.
Die Publikation nimmt die menschenrechtlichen und Ökologischen Auswirkungen der E-Fahrrad-Branche in den Blick und untersucht, inwiefern Akteure der Branche Sorgfaltspflichten umsetzen.
Der Abbau der in E-Fahrrädern verwendeten Rohstoffe ist mit gravierenden menschenrechtlichen und ökologischen Auswirkungen verbunden, wie wir an den Beispielen Lithium und Nickel zeigen. Die rasant steigende Nachfrage nach metallischen Rohstoffen, u.a. angefeuert durch die Bedarfe der E-Mobilität, verschärft dies zusätzlich. Die E-Fahrrad-Branche steht daher in der Verantwortung, für Transparenz und die Einhaltung von Standards in der gesamten Wertschöpfungskette zu sorgen. Internationale Standards wie die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte formulieren diesbezüglich klare Erwartungen und Umsetzungsschritte.
Unsere Befragung zeigt: Menschenrechtliche und ökologische Risiken in den vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette werden von Herstellern und Branchenvertreter*innen bisher zu wenig in den Blick genommen. Unternehmen der E-Fahrrad-Branche sollten Lieferkettenverantwortung als Wettbewerbsvorteil begreifen, nicht nur um eigene Risiken zu minimieren, sondern auch, um zusätzliche Kund*innen zu erreichen. Die Kooperation in Branchenverbänden und -foren könnte ein wichtiger Schritt sein, um gemeinsame Herausforderungen zu identifieren und Lösungen zu erarbeiten, bspw. durch die Mitgliedschaft in Rohstoffinitiativen wie der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) oder den Aufbau eines unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus. Darüber hinaus sollte sich die Politik dafür einsetzen, dass unternehmerische Sorgfaltspflichten auf deutscher, EU- und UN-Ebene gesetzlich festgeschrieben werden. E-Fahrräder stellen einen wichtigen Baustein für eine ökologische und global gerechte Mobilitätswende dar. Damit die Branche diesem Anspruch gerecht wird und ökologische und menschenrechtliche Probleme nicht auf andere Länder abgewälzt werden, sollten Sorgfaltspflichten konsequent umgesetzt werden.
Infos
- Autor*innen: Anton Pieper, Johannes Peter, Lara Röscheisen
- Typ: Broschüre
- Sprache: Deutsch
- Kategorien: Menschenrechte und Wirtschaft, Rohstoffgerechtigkeit
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