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Platz zum Laufen? - Kapitalmärkte als Entwicklungsfinanzierung

Die Studie beschreibt, wie Entwicklung immer stärker über nationale und internationale Kapitalmärkte finanziert wird, welche Gefahren das birgt und was deshalb getan werden sollte.

Bei der Finanzierung wirtschaftlicher Entwicklung in ärmeren Staaten wird zunehmend auf den Privatsektor gesetzt - teils von den Staaten selbst, aber besonders durch ausländische öffentliche Geldgeber und Entwicklungsbanken.

Auch wenn dies oft nicht neu ist, zum Beispiel in Form von Staatsanleihen, Privatisierung oder Finanzgarantien, erreicht es doch in jüngster Zeit eine neue Dimension. Öffentliche Entwicklungsbanken nutzen inzwischen auch die komplexesten Finanzprodukte des Kapitalmarkts. Selbst Katastrophenschutz und Seuchenbekämpfung sollen darüber verbessert werden.

Dass Staatsanleihen zu Schuldenkrisen führen können und Derivate zuletzt 2008in eine große Finanzkrise mündeten, wird dabei nicht genug beachtet. Die kapitalmarktbasierten Ansätze im Katastrophenschutz haben bislang weitgehend versagt. Es fehlen ausreichende Vorgaben für Finanzgeschäfte, um deren Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Es braucht deshalb Mindeststandards für alle Finanzakteure und Nachhaltigkeitsvorgaben für alle Finanzprodukte. Neue Ansätze der Europäischen Union in diese Richtung sind positiv, aber nicht verbindlich genug. Entwicklungsbanken sollten sich außerdem von riskanten Finanzgeschäften und problematischen Beteiligungen fernhalten.

Statt immer mehr auf Kapitalmärkte zu setzen, sollte die Finanzierung von Entwicklung über öffentliche Gelder und Institutionen oder über lokale Genossenschaften wieder stärker gefördert und genutzt werden.


Infos

  • Autor*innen: Markus Henn
  • Typ: Broschüre
  • Sprache: Deutsch
  • Kategorien: Internationale Finanzen (allgemein), Weltbank & IWF

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