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Automobilindustrie

Top-Ansicht von sehr vielen Neuwagen aus der Fabrik, die in die Welt exportiert werden

Rohstoffbedarf der Automobilindustrie

Die Art und Weise, wie Mobilität in Deutschland organisiert wird, ist weder nachhaltig noch global gerecht. Die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in Deutschland konnten seit 1990 kaum gesenkt werden. Der Abschied vom Verbrennungsmotor und die Umstellung auf umweltfreundlichere Mobilitätsformen ist allein aus Gründen des Klimaschutzes dringend notwendig. Die Umstellung auf E-Autos wird jedoch nicht ausreichen, um den Verkehrssektor aus ökologischer und zugleich sozialer Sicht nachhaltiger auszurichten. Denn was in den Debatten um die Verkehrswende vielfach vernachlässigt wird, ist der enorme Rohstoffbedarf von Autos – und das ganz gleich ob mit Verbrenner- oder Elektroantrieb.

Ein durchschnittlicher PKW wiegt ca. 1.500 Kilogramm. In ihm verbaut sind vor allem Stahl und Aluminium sowie in geringeren Mengen u.a. Kupfer, Platin und Seltene Erden. Bei E-Autos kommen zusätzlich Rohstoffe wie Kobalt, Lithium, Nickel und Grafit für die hunderte Kilo schwere Batterie hinzu. Insgesamt beanspruchen Automobilhersteller und ihre Zulieferer einen großen Teil der in Deutschland genutzten Rohstoffe: 75 % des Bleis, 48 % des Aluminiums, 40 % des Platins und 26 % des Stahls. Fast 100 % dieser Rohstoffe werden aus dem Ausland importiert. Bei deren Abbau und Weiterverarbeitung kommt es oftmals zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Dies hat mittlerweile auch die Bundesregierung anerkannt und bezeichnet die Automobilindustrie als „menschenrechtlich relevante Risikobranche“.

Verbindliche Vorgaben und eine Mobilitätswende

Auf deutscher und EU-Ebene setzt WEED sich für verbindliche Vorgaben für Unternehmen ein, damit diese Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten besser schützen.

Darüber hinaus sind weitergehende Schritte erforderlich, um den enormen Rohstoffverbrauch der Automobilindustrie zu senken. Daher fordern wir eine grundlegende Transformation des Mobilitätssektors. Das bedeutet: Wir brauchen kleinere, leichtere und vor allem weniger Autos auf den Straßen. Zwei Tonnen schwere Autos sollten nicht dazu dienen, 75 Kilogramm schwere Personen einzeln zu transportieren. Alternative Verkehrsmittel wie ÖPNV, Rad- und Fußverkehr müssen gestärkt und die entsprechende Infrastruktur ausgebaut werden. Mobilitäts-, Energie- und Rohstoffwende müssen zusammen gedacht werden.