Unternehmensdialoge

WEED engagiert sich ergänzend zu seinen anderen Aktivitäten seit mehreren Jahren in Einzelfällen in Dialogen mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Akteuren, bspw. im Rahmen von runden Tischen, Dialogforen, Unternehmensveranstaltungen zum Thema Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten, Stakeholder- oder Branchendialogen.

Maßgeblich für die Entscheidung, in einen Austausch oder einen kritischen Dialog einzutreten, sind dabei immer verschiedene Überlegungen: Wie hoch ist das Veränderungspotenzial im Unternehmen oder in der Branche (bspw. beim Austausch mit Wirtschaftsverbänden) und wie groß ist unsere Möglichkeit, das Verhalten der wirtschaftlichen Akteure zu beeinflussen? Können durch den Dialog Veränderungen in den Wertschöpfungsketten einzelner Unternehmen oder sogar einer ganzen Branche erreicht werden?

Bevor wir uns in einen Austausch begeben, prüfen wir dies sorgfältig im Hinblick auf mögliche Chancen und Risiken. Welche Einflussmöglichkeiten im Sinne des Mission Statements von WEED bieten sich? Wie hoch schätzen wir das Risiko der Vereinnahmung ein? Zentral für jegliches Engagement ist die Frage, inwieweit die Unabhängigkeit von WEED garantiert ist. Denn kein Unternehmensdialog darf dazu führen, dass zivilgesellschaftliche Organisationen ihre erste Pflicht, Kritik zu üben, vernachlässigen. Zu der Abwägung, inwieweit wir uns in einen regelmäßigen Austausch begeben, gehört natürlich auch immer die stetige Auseinandersetzung mit einem Ausstiegsszenario.

Derzeit engagieren wir uns v.a. im NAP-Branchendialog Automobilindustrie sowie im Rahmen des Pilotprojektes eines unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus der deutschen Automobilindustrie in Mexiko – Mecanismo de Reclamaciones de los Derechos Humanos (MRDH).

Dort setzen wir uns mit unserer Arbeit dafür ein, dass die Automobilhersteller und ihre Zulieferer ihrer Verantwortung gerecht werden, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in ihren Wertschöpfungsketten unterbinden und eingetretene Schäden wiedergutmachen.