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Aufruf zu sofortigen Maßnahmen gegen Finanzspekulation mit Nahrungsmitteln

Die Finanzministerinnen werden mögliche Maßnahmen diskutieren, um die exzessiv steigenden Nahrungsmittelpreise in den Griff zu bekommen. Diese haben laut der Weltbank inzwischen "gefährliche" Höhen erreicht und seit letztem Juni mehr als 44 Millionen Menschen in die Armut gedrängt. Der französische Präsident und momentane G20-Vorsitzende Nicolas Sarkozy drängt auf eine stärkere Regulierung der Rohstoffmärkte um Höhen und Schwankungen bei Nahrungsmitteln zu bekämpfen.

Allerdings besteht die Sorge, dass einige Regierungen, unter anderem Großbritannien, die Reformen der EU und G20 aufgrund massiver Opposition ihrer heimischen Bankenlobby blockieren könnten. Zwar haben gewichtige Entscheidungsträger der EU, darunter EU-Kommissar Michel Barnier und die französische Regierung, sich klar für eine Zügelung der Spekulation ausgesprochen, doch es bleibt weiterhin abzuwarten, ob die Europäischen Finanzreformen dies auch leisten werden.

Eine von über hundert weiteren Gruppen weltweit unterzeichnete Erklärung drängt die politische Führung zu sofortigem Handeln, um die übermäßige Nahrungsmittelspekulation in den Griff zu bekommen. "Dies ist eine überaus dringende Angelegenheit. (…) Die Preise von Agrarprodukten und Nahrungsmitteln schwanken mit jedem Monat heftiger. Wenn diese exzessiven Spekulationen nicht beendet werden, ist es nur eine Frage der Zeit bis erneut eine verheerende globale Nahrungsmittelkrise ausbricht."

Markus Henn von der Organisation Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED) stellt fest: "Die zügellose Spekulation einiger weniger superreicher Finanzspekulanten trägt zu neuen Rekordpreisen für Nahrungsmittel und so zu großem Leid in der ganzen Welt bei. Wenn die G20-Länder sofort Maßnahmen zur Begrenzung dieser Spekulation ergreifen, können sie Leben retten, den chronischen Hunger verringern und zivile und politische Unruhen verhindern."

Hier finden Sie den Aufruf in Deutsch und Englisch, außerdem eine Liste mit Zeugnissen von WissenschaftlerInnen, AnalystInnen und öffentlichen Einrichtungen zu schädlicher Wirkung von Spekulation:

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