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WEED zur UN-Konferenz "Finanzkrise und Entwicklung"

New York, 26. Juni 2009

"Die Industrieländer haben den Versuch der UNO blockiert, eine größere Rolle bei der Bearbeitung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu spielen" kritisierte Katharina Muhr, Vertreterin der Nichtregierungsorganisation WEED - Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung bei der UN-Konferenz.

Statt eines Weltwirtschaftsrats, wie ihn u.a. Nobelpreisträger Stiglitz vorgeschlagen hatte, kam es lediglich zur Bildung einer Arbeitsgruppe der Generalversammlung und einem Expertenpanel, das dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen zugeordnet werden soll.

"Damit wird vor allem den armen Ländern die Möglichkeit genommen, sich wirksam an dem Reformprozess zu beteiligen, obwohl sie am stärksten unter der Krise zu leiden haben" erklärte Muhr in New York. "Die G20 oder der IWF verfügen nicht über ausreichend demokratische Legitimation, den Reformprozess allein zu bestimmen" sagte die WEED-Vertreterin.

Auch zahlreiche Reformvorschläge, die eine Expertenkommission unter Vorsitz von Stiglitz gemacht hatte - darunter die Schaffung einer neutralen Reservewährung, die den Dollar ersetzen soll - wurden von den Industrieländern abgelehnt.

"Offenbar haben die meisten Industrieländer noch immer nicht begriffen, dass eine grundlegende Reform und nicht nur das Kurieren an Symptomen notwendig ist" sagte Katharina Muhr. Es bedürfe noch starken Drucks von unten, um die Politiker der Industrieländer dazu zu bringen, endlich die nötigen Konsequenzen aus dem von ihnen mitverschuldeten Desaster zu ziehen.

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